Dampfbremse

heißt eine bautechnische Schicht mit einem bestimmten Wasserdampfdiffusionswiderstand in einer geeigneten Baukonstruktion, welche die Diffusion durch Wasserdampf im Winter vom wärmeren Innenräumen nach außen reduziert. Dadurch ergibt sich eine Schutzfunktion für die dahinterliegenden Schichten, vor allem für Wärmedämmung, welche durch Kondensat auf Dauer geschädigt bzw. Ihren Wärmeschutz verlieren.  Dampfbremsen können aus Kunststofffolien, Pappe und Papier bestehen.

Die Anordung der Dampfbremse erfolgt auf der Rauminnenseite und bedarf einer bauphysikalischen Bemessung der Baukonstruktion. Eine Faustformel besagt, dass etwa ein 1/3 der Wärmedämmstoffstärke vor der Dampfbremse auf wärmeren Rauminnenseite, beispielsweise für die Installationsebene zuliegen kommen darf, und die restlichen 2/3 Wärmedämmstoffstärke auf der kälteren Außenseite.

Zudem können Dampfbremsen die Funktion der Luftdichtheit in der Gebäudehülle übernehmen.

Problematisch bei der Anwendung von Dampfbremsen sind die Anschlüsse und das die Diffusion nicht nur den Weg über die Dampfbremse geht, sondern ebenso über die Anschlussbauteile, sogenannte Flankendiffusion. Zudem Baustoffe ebenso eine gewisse Restfeuche beim Einbau aufweisen und so die Gefahr besteht, dass sich diese Feuchte oder Kondensat im Inneren des Bauteils ansammelt. Aus diesen Grund sind feuchtevariable Dampfbremsen am Markt erhältlich, die im Winter einen hohen und im Sommer einen niedrigen Wasserdampfdiffusionswiderstand aufweisen, um im Sommer eine Rücktrocknung mit der Diffusion nach innen zu ermöglichen. Jedoch benötigen diese intelligenten Dampfbremse eine besonnte und nicht beschattte Dachfläche (keine Photovoltaikanlage, Sonnenkollektoren) usw., damit diese funktionieren.

Empfehlenswert ist es auf der wärmeren Rauminnenseite Baumaterialien vor der Dampfbremse zu verwenden, die überschüssige Feuchtigkeit von der Raumluft aufnehmen, speichern und bei absinken der Feuchtigkeit in der Raumluft wieder in den Raum abgeben können, ohne von der Feuchtigkeit geschädigt zu werden. Darum lohnt es sich einen mineralischen Dickputz auf einen Putzträger beispielsweise Heraklith vor der Dampfbremse zu montieren, damit wird die Dampfbremse deutlich entlastet und zugleich ein behagliches Rauminnenklima gegen Hitze und Kälte geschaffen.

Dampfbremse sind entsprechend luftdicht zu verkleben und weisen in der Regel einen wasserdamfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke (sd-Wert) zwischen 0,5  und 1500 Meter auf.

 

Publiziert am 13.08.2018

[Redaktion]