Smart Home

Unter einem Smart-Home wird Unterschiedliches verstanden: Von automatischen Zeitschaltuhren und Heizkörperthermostaten bis hin zu umfassenden Regelungssystemen auf Bus- oder Funkbasis für Heizung, Kühlung, Belüftung, Licht, Unterhaltungselektronik, Sicherungseinrichtungen für das Eigenheim inkl. Pool reicht die Palette der unter dem Titel Smart Home angebotenen Gerätschaften und Systemen. Die Begriffe Smart Home und Smart Building sind etwa im Internet nicht streng getrennt und werden kaum erklärt. Smart-Home-Lösungen werden oft im Zusammenhang mit Smart Mobility, Smart Grid, Photovoltaik usw. gebraucht. Das führt einerseits zu einer begrifflichen Unsicherheit und andererseits ist es für Laien schwer zu verstehen, was die konkreten Angebote tatsächlich leisten können. Je umfangreicher die Anwendungen, desto höher die Preise. Sie reichen von 50 € für Funksteckuhren bis hin zu 30.000 € für ein umfangreiches smartes Einfamilienhaus. Die Anbieter sind Unternehmen der E-Wirtschaft, des Handels und der Telekommunikationsbranche. Geworben wird mit Energieersparnis, höherer Sicherheit und mehr Bequemlichkeit und Komfort.

Das deckt sich mit den Erwartungen der KonsumentInnen, die jedoch auch um ihre Privatsphäre fürchten, 32 % halten die Geräte für zu teuer und 27 % ist die Automatisierung unheimlich. Nur 24 % fürchten Hacker-Angriffe laut LSP Digital und Statista_com.

Werden diese Erwartungen erfüllt? Absolute Sicherheit gibt es nicht, dennoch Alarmeinrichtungen können ein mehr an Sicherheit bzw. ein höheres Sicherheitsgefühl erzielen. Smart-Home-Lösungen können auch den individuellen Komfort steigern. Man muss sich allerdings fragen, ob und wie oft die zahlreichen angebotenen Funktionen tatsächlich genutzt werden, und ob man für diese Anwendungen „technikaffin“ genug ist.

Am wichtigsten sein den KundInnen aber Energieeinsparung. Energieeinsparungen bringen aber nicht automatisch nennenswerte pekuniären Einsparungen. Bei effizient gebauten Niedrig- und Niedrigstenergiehäusern sowie Passivhäusern ist eine zusätzliche Einsparung von Energie nur unter großem Aufwand zu bewerkstelligen. Ein Wechsel des Stromanbieters kann u. U. ohne zusätzliche Investitionen zu größeren Einsparungen führen. Genauso kann es sich mit „kleinen“ aber billigen smarten Investitionen verhalten. Es ist anhand der ganz konkreten individuellen Situation zu fragen, was ökonomisch sinnvoll und tragbar ist. Die technisch beste Lösung ist nicht immer die ökonomisch sinnvollste Lösung. Das gilt insbesondere bei der Sanierung und beim Nachrüsten, da alles, was mit baulichen Maßnahmen zu tun hat, schnell teuer werden kann. Da es auch Wireless-Lösungen gibt, wäre abzuklären, ob diese den eigenen Bedarf treffen. Hier ist Beratung essentiell.

Ein Smart-Home generieren hochsensible Daten, durch die umfangreiche Benutzerprofile erstellt werden können. Die User fürchten, deren Missbrauch. Die Anbieter versichern reihum, dass Daten nicht weitergegeben werden und dass ihnen der Datenschutz ein besonderes Anliegen ist. Es ist anzunehmen, dass die Masse für Smart-Home-Lösungen nur gewonnen werden können, wenn man ihnen diese Ängste nimmt.

 

Publiziert am 31.01.2018

[Redaktion]