Schimmelpilze

sind jene Pilze, die den Schimmel hervorrufen. Diese Pilze kommen überall in der Umwelt vor, jedoch sollten Innenräume von Gebäuden frei von Schimmelpilzen sein. Denn diese schädigen einerseits die Bausubstanz und andererseits können sie zu Reizerscheinungen bei den Atemwegen sowie allergische Erscheinungen führen.

Schimmelpilze benötigen unbedingt für das Wachstum Feuchtigkeit, welche im Bauwerk auftritt durch:

-defektes Dach

-undichte Dachrinnen und Fallrohre

-defekte Abdichtung

-Rissbildung in der Baukonstruktion

-Überschwemmungen

-mangelnde Austrocknung nach Baumaßnahmen

-Wasseraustritt durch Rohrbrüche

-Kondensation an kalten Innenoberflächen

-Tauwasserbildung durch Wärmebrücken 

-Unsachgemäßes Benutzerverhalten (Lüften, Heizen usw.)

 

Diese vorhin genannten Ursachen müssen konsequent beseitigt werden, um die Schimmelpilze dauerhaft zu vermeiden. Wenn jedoch bereits Schimmelpilze und deren Ausblühungen aufgetreten sind, müssen die Schimmelpilze zusätzlich aktiv bekämpft werden. Bei großflächigen Befall bedarf es unbedingt die Beiziehung von Fachexperten zur fachgemäßen Entfernung der Schimmelpilze. 

Für die Einschätzung des Aufwandes zur Sanierung spielen folgende Punkte eine essentielle Rolle:

-Flächenausmaß der befallenen Fläche

-Intensität des Befalls (Einzelbereiche oder großflächer dicker Belag)

-Eindringtiefe des Befalls (nur an der Oberfläche oder in die Tiefe der Baukonstruktion)

-Anzutreffende Arten von Schimmelpilzen (Toxität, Risiko, Entfernungsmöglichkeiten)

-Typen von befallenen Baumaterialien (Rauminnenseitige, leicht auswechselbare, glatte, poröse etc.)

-Art der Widmung der Räumlichkeiten (Einschätzung Risiko, Sicherheitsmaßnahmen) Krankenhaus, Altenheim, Kindergarten, Wohnung, Lagerraum

 

Wenn beispielsweise, aufgrund der vorherigen Einschätzung, nur Befall an der Oberfläche und nicht größer als ein halber Quadratmeter auftritt, dann kann unter Beachtung von Sicherheitsvorkehrungen und Einholung von fachlichen Rat der Schmmel selbst bekämpft werden. 

 

Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen:

Unbedingt chemikalienbeständige Schutzhandschuhe tragen und Schimmelpilze mit bloßen Händen nicht berühren.

Auf jeden Fall Mundschutz tragen und die Sporen der Schimmelpilze auf keinen Fall einatmen.

Zusätzlich Staub bzw. Schutzbrille, damit keine Sporen in die Augen eindringen können.

Nach Abschluß der Schimmelsanierung Arbeitskleidung waschen und Körperpflege mittels duschen

 

Tipps für die kleinflächige Schimmelsporenbekämpfung:

-Auf glatten Oberflächen wie Glas, Metall, Keramik kann die Reinigung mittels Wasser und haushaltsüblichen Reiniger erfolgen.

-Hingegen poröse Baumaterialien, wie Ausbauplatten aus Gips, Putze, Tapeten und abgehängte Decken, lassen sich kaum bis gar von den Schimmelpilzen reinigen, da diese in tiefe Schichten hineinreichen. Darum soweit als möglich Baumaterialen ausbauen.

-Nicht ausbaubare Materialien mit 70- 80% Ethanol (Alkohol) desinfizieren und später mit Natron/Soda-Reiniger abputzen. Denn die Schimmelpilze mögen kein alkalisches Mileau, sondern ein saures nzw. neutrales Mileau. Aus diesem Grund eignet sich eine oft empfohlene Essiglösung nicht für kalkhaltige Baustoffe, denn der Kalk bewirkt eine Neutralisation des Essigs und außerdem versorgt der Essig mit seinen organischen Nährstoffen darüberhinaus noch zum Pilzwachstum.

-Wichtig ist bei jeder Putzaktion auf keinen Fall die Sporen in der Luft aufwirbeln, sondern die Sporen mit einem Staubsauger mit Feinstaubfilter (HEPA-Filter) absaugen und dann erst mit Alkohol behandeln.

-Stets die persönliche Schutzausrüstung tragen und Schutzvorkehrungen beachten.

-Ökologische Schimmelentfernungssysteme im Fachhandel sind gegenüber synthetisch chemischer Pilzbekämpfungsmittel (Lösungen von Fingiziden) im Innenraum zu bevorzugen.

 

Publiziert am 05.06.2018

[Redaktion]