heißt
(1) das Bauen in Holz
(2) Bauwerk aus Holz
Der Holzbau ist ein Aufgabengebiet des Bauwesens, welcher sich mit dem Bauen mit Holz und über Bauwerke aus Holz beschäftigt. Die Anfänge des Holzbaus reichen laut Universität Freiburg auf die Zeit zwischen 5600 bis 4900 v. Christus zurück, denn in der Nähe von Leipzig kamen Überreste von Brunnenschächten aus Eichenholz ans Tageslicht. Dieses hat unter Luftabschluss Jahrtausende überdauert.
In Europa war die früheste Form des Holzbaus der Pfostenbau, der aus gerammten dünnen Rundhölzern und Flechtwerk mit beidseitiger Lehmumhüllung bestand. Später in der jüngeren Steinzeit kam der Bohlenbau zum Einsatz, welcher aus lotrechten stehenden Halbstämmen und Brettern bestand. Ebenso belegen Funde das Vorkommen des Blockbaus in der Jungsteinzeit. Aus dem Pfosten- und Bohlenständerbau entwickelte sich später der Fachwerkbau.
Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte und überlieferte sich der sogenannte zimmermannsmäßige oder klassische Holzbau. Zu den klassischen Holzbauarten gehören:
-Holzriegelbau (Holzrahmenbau)
Mit Entdeckung der Statik und Festigkeitslehre entwickelt sich der Ingenieurholzbau. Dieser beschäftigt sich mit der Idee, Konzeption, statischen Bemessung und der fachgerechten Umsetzung von Tragwerkern, Trägern, Brücken oder anderen ingenieurmäßigen Bauwerken. Ein frühes Zeugnis dafür stellt die hölzerne Brücke über den Rhein bei Schaffhausen in der Schweiz dar.
Die Verbreitung und Anwendung des reinen Holzbaus variert regional und kulturell: Im Abendland errichtete man eher untergeordnete Bauwerke, wie Hütten, Schuppen, usw., oft auch wegen des geringen Brandschutzes, als reinen Holzbau. Hingegen war schon in der Geschichte des Abendlandes Holz bzw. der Holzbau als Kombinationsbaustoff beliebt und so fanden beispielsweise Holzbalken als Stürze, oder als Deckenträger und der Holzbau für Dachstühle auf Naturstein- oder Ziegelbauten große Anwendung. Ebenso verwendet man heute als technischen und wirtschaftlichen Gründen immer noch viele Dachstühle als Holzbau oder im Industriehallenbau Leimbinder aus Holz auf Stahlbetonstützen als Hallengrundkonstruktion.
Heutzutage herrscht im Holzbau aus wirtschaftlichen und technischen Gründen die industrielle Fetigteil-Systembauweise vor: Ganze Holzbauelemente werden unter kontrollierten sowie gleichbleibenden Werkstättenbedingungen exakt gefertigt und anschließend auf der Baustelle montiert. Zum Einsatz kommen die Holztafel- und Plattenbauweise.
Publiziert am 29.07.2018