Porenbeton

heißt der Baustoff aus gehärteten, feinkörnigen und luftporigen Leichtbeton, welcher aus Kalk, Sand, Zement und Wasser besteht. Der hohe Anteil an Luftporen spiegelt sich auch im heutigen Namen Porenbeton wieder. Früher wurde der Porenbeton als Gasbeton bezeichnet.

Porenbeton zeichnet sich mit geringer Dichte bei relativ hoher Druckfestigkeit mit der einfachen und maßgenauen Bearbeitung aus. 

 

Herstellung

Die Poren rühren von der Beigabe von gasbildenden Zusatzmitteln, ebenso Porenbildner (Aluminiumpulver) genannt, im breiartigen Mörtel, der nach dem Abbinden zu rohen Porenbetonblöcken und Porenbetonplatten genau geschnitten wird. Danach erfolgt mittels Dampfdruck (Wasserdampf) von 180° bis 200°C die Erhärtung. Nach der Austrocknung ist in den Poren nur noch die wärmedämmende Luft.

Quelle: Grafik Ytong.at

 

Anwendungsgebiete

Porenbeton findet heute Anwendung als massives und gesamtes Bausystem im Hochbau mit Schwerpunkt Wärmeschutz, Brandschutz und Schallschutz bei der Außenwand (Markenbezeichnung Thermoblock), Decke, Dachschräge usw. bis hin zur Wärmedämmplatte (Markenbezeichnung Multipor).

Einsatzgebiete von Porenbeton sind:

-Einfamilienhäuser

-Doppelhäuser

-Reihenhäuser

-Wohnbauten (mehrgeschoßig)

-Gewerbe- und Industriebau

-Innenausbau

-Sanierung 

 

 

Historie

1914

Durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs und deren Auswirkungen in den Folgejahren kommt es in Schweden zu einer drastischen Verknappung von Energie. Dies veranlasste die damalige Regierung, da kaum landeseigene Energieträger vorhanden waren, zur Verschärfung der Richtlinien zur Wärmedämmung.

 

1918

Schwedische Wissenschaftler beginnen die Arbeit mit der Entwicklung eines neuen Baustoffes, welcher hohe Wärmedämmfähigkeit mit möglichst geringen Energieaufwand für die Herstellung vereinen und zugleich nicht brennbar (Brandschutz) sowie unverrottbar sein soll. 

 

1923

erfand Axel Erikson, Forscher und Architekt, an der Technischen Hochschule Stockholm eine Verfahrenstechnologie zur Produktion dieses neuen Baustoffs Porenbeton.

 

1924

Patentierung des neuen Produktionsverfahrens.

 

1929

startete erstmalig im schwedischen Yxhult die industrielle Herstellung von Porenbeton.

 

1940

Registrierung der bekanntesten Porenbetonmarke "Ytong".

 

1945

Verbreitung und Anwendung des Porenbetons in aller Welt, insbesondere Deutschland und Österreich.

 

Die bekannteste Marke von Porenbeton ist Ytong.

 

Publiziert am 23.05.2018

[Redaktion]

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