ist ein Wärmedämmstoff im Bauwesen und in der Haustechnik. Steinwolle-Dämmstoff ist ein Faserdämmstoff, der im Wesentlichen aus monofilen künstlichen Mineralfasern nicht kristalliner Struktur besteht, die aus einer silikatischen Schmelze gewonnen werden. Der durchschnittliche Faserdurchmesser beträgt 3-6 μm. Die Faserlänge kann mehrere Zentimeter betragen. Steinwolle gehört zur Gruppe der Mineralwolle.
Steinwolle weist einen Schmelzpunkt von über 1.000° C auf, ist nicht brennbar gemäß Euroklasse A1 ÖNORM EN 13501-1 und gewährt darum einen umfassenden präventiven Brandschutz. Durch die offene Faserstruktur absorpiert Steinwolle die eindringenden Schallwellen und bietet so zusätzlich einen hohen Schallschutz. Darüberhinaus ist Steinwolle sehr wasserdampfdiffusionsoffen und leistet Wasserdampf kaum Widerstand. Fasern der Steinwolle haben eine Resistenz gegen Schimmel, Fäulnis und Ungeziefer. Die Rohstoffe für die Herstellung von Steinwolle sind ausreichend vorhanden, werden stets durch die Aktivitäten der Erdkruste neu gebildet. Steinwolle ist reycling- und deponiefähig.
Stoffeigenschaften
Wärmeleitfähigkeit λ | 0,034 - 0,045 W/mK |
Spez. Wärmekapazität c | 840 J/kgK |
Wasserdampfdiffusionswiderstand μ | 1 - 2 |
Euroklasse | A1, nicht brennbar |
Rohdichte ρ | 25 - 200 kg/m³ |
Primärenergiebedarf | 150 - 400 kWh/m² |
Anwendung
Aus diesen vorhin genannten Gründen setzt man Steinwolle zur Wärmedämmung der gesamten Gebäudehülle bei Gebäuden, bei der Gebäudetechnik für Rohrleitungen, Behältern, Sonnenkollektoren usw, in der Industrie und im Apparatebau ein. In der industriellen Agrarwirtschaft findet Steinwolle als erdefreies Substrat für die Gemüse- und Zierpflanzenaufzucht Einsatz.
Herstellung
In einem Kupolofen werden die Rohstoffe (Dolomit, Basalt, Formsteine) durch den Einsatz von Koks als Energieträger bei ca. 1400 – 1500 °C geschmolzen. Die kontinuierlich ablaufende Schmelze wird im Walzenspinnverfahren zerfasert. Die Fasern werden unmittelbar nach diesem Zerfaserungsprozess mit dem Bindemittel-Gemisch in wässriger Lösung besprüht, um die Fasern zu binden und so die Formstabilität der Steinwolle zu gewährleisten. Die Mineralöl-Bestandteile dienen der Staubbindung. Das so entstan-dene Faservlies wird über Transportbänder einer Pendelanlage zugeführt und dort zu einem Schichtenpaket aufgependelt. In einem weiteren Prozessschritt wird dieses
Schichtenpaket komprimiert und danach einem Härteofen zugeführt. Dort wird heiße Luft mit ca. 200 – 300 °C im Kreuzstrom durch die Faserstruktur geführt, wodurch das Bindemittel aushärtet und zu inerten Duroplasten vernetzt. Im Anschluss an den Härteofen wird das nun fertige Steinwolle-Produkt mit Hilfe von Sägen in verschiedene Formate zugeschnitten, gestapelt und verpackt.
Lieferformen
Die lose Steinwolle, kommt lose als Blas- oder Ausstopfwolle, aber meist als Platten-, Matten- oder Filzware in den Handel.
Normen
ÖNORM EN 13162 "Wärmedämmstoffe für Gebäude - Werkmäßig hergestellte Produkte aus Mineralwolle (MW) - Spezifikation", Ausgabe 15.03.2015
DIN EN 13162 "Wärmedämmstoffe für Gebäude - Werkmäßig hergestellte Produkte aus Mineralwolle (MW) "
Publiziert am 03.11.2017